Heute habe ich mir Gedanken gemacht. Kommt vor. Zum Thema: Welcher Hund passt zu mir? Also nicht: Welcher Hund sieht aus wie ich (an manchen Montagen fühle ich mich so, wie ein Basset aussieht), sondern welche Rasse entspricht meinen Vorstellungen, passt zu meiner Lebensweise und ergänzt mich. Charakteradapter?

Jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit sah ich einen älteren Herren – also wirklich schon älter, nicht nur knapp über 40 – mit einem weißen Boxer. Lange überlegte ich, wer da wen hinter sich herzieht. Eine Lösung gab es nicht, denn eines Tages waren Herr und Boxer weg. Was mir natürlich erst auffiel, als ich Herrn mit neuem Boxer sah. Jung, dynamisch, braun-geringelt. Das ist jetzt ungefähr 6 Monate her, seitdem sehe ich die Beiden wieder jeden Morgen. Und frage mich, wer da wen hinter sich herzieht… Ob das die richtige Wahl war?

Bin ich selbst allerdings jung, dynamisch und unternehmungslustig darf es gern etwas mehr sein: Terrier, Border-Collie oder Weimaraner kämen in die engere Wahl. Viel Bewegung, geistige Anregung, Sportler. Mehr an Massen sollte es nur sein, wenn ich schlecht sehe, dann empfehle ich Dogge. Kann man nicht verfehlen.

Bezieht der Hund nicht nur Spaß und Essen, sondern soll für Solches auch noch was tun, ist ein Labrador oder Golden Retriever perfekt. Collies sind irgendwie aus der Mode gekommen, Modell Lassie hatte einfach keine Zukunft.

Bin ich Schnarcher oder habe ein Apnoe-Leiden kommen die lustigen Bulldoggen ins Spiel. Oder Möpse. Man kann nachts ein digitales Aufnahmegerät laufen lassen und sich morgens die nächtlichen Unterhaltungen nochmal genau anhören. Was für ein Spaß.

Habe ich weder Zeit noch Platz für einen Hund, muss ein Chihuahua her. Geht auch aufs Katzenklo, frisst höchstens ein Eckchen Knäckebrot pro Tag und ist bei Urlaubsreisen leicht im Kosmetikbeutel verstaut.

Bin ich Allergiker oder leide unter neurotischem Putzwahn wird es eben ein Pudel. Haart nicht, widerspricht nicht, freundlich auch zum Staubsauger. Freunde sind eh keine mehr da, dann wenigstens ein Hund.

Falle ich durch übertriebene Sparsamkeit aus dem gesellschaftlichen Rahmen, sitzt auf dem Sofa natürlich ein Tibet-Terrier oder Malteser. Im Winter wärmen sie meine Füße und Sommer spinne ich mir eine Mützenkollektion für den kommenden Herbst. Lässt sich in Kreuzberg auch artgerecht verkaufen. Also die Mützen.

Plane ich 5-7 Kinder im Jugendnachwuchsprogramm, bietet sich der Beagle an. Frisst alles, auch versteckte Kinderhäufchen. Ein Sauberhund.

Das soll natürlich nicht alles gewesen sein: Die Pfotenkrieger erweitern ihr Programm demnächst auch um die ernsthafte Beschreibung gängiger Rassen. Ist Deine Lieblings-Rasse nicht dabei? Dann schreibe, schlage vor und wir machen.

© Chrissy – 03/2011

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